Vom 21.September 2001 bis zum 21.Juni 2002 können Sie hier das Kunstprojekt www.breewar.nl verfolgen. Bei diesem Projekt des Künstlers Henk de Boer (in Zusammenarbeit mit der Stiftung "De Paupers, www.paupers.nl) , geht es um die kleine Insel Breewar im tiefstgelegensten Polder Frieslands, dem Workumer See.

In dieser Chronik des Landes widmet er sich ihren Bewohnern und ihrer Natur und Geschichte. Sie sind bei diesem Projekt die Quelle seiner Inspiration und lenken den kreativen Prozess, den er Durchläuft.

Das Projekt wird auf Friesisch durchgeführt, soweit möglich sollen jedoch Ubersetzungen mitgeliefert werden. Ansonsten verlässt man sichauf das Sprachgefühl und die Kreativität der Besucher. Sollte sich jemand selbst inspiriert fühlen seine Geschichte zu den Bildern zu erzählen, so hören wir sie gerne.

…..vielleicht bin ich hier schon tausend Male durchgelaufen. Genauso häufig hat es mir verwundert, dass ich hier auf dem Grunde eines See stehe. Beinahe drei Meter unter dem Meeresspiegel. Auf halbem Wege passiere ich eine eigenartige Erhebung in der Landschaft. Breewar. Die Insel auf dem Trockenen. Mit einer Handvoll Kühen als Bewohner, die aus dieser Höhe zwar noch genauso dumm, jedoch weiter in die Welt hinein blicken können. Das spricht mich an. Als bildender Künstler. In gedanken bin ich schon auf der Insel und sitze auf der Bank, die ich dort hingestellt habe. Unter einem Dach von buntbemalten Tüchern, durch die die Sonne scheint, sodass die Farben noch schöner wirken. Auf dieser gleichen Bank müssen die Menschen auch die Stille geniessen. Erst dann können sie erfahren welche Geräusche nun wirklich zum Land gehören. "Die Kapelle von Breewar". So wird sie heissen. Denn die Insel gehört zu einer Kirche.

Den Meeresspiegel will ich darstellen. Und ich will ein Musikstück schreiben über das Pumpwer, das hier nicht mehr steht. Das grösse Gebäude, in dem eine Dampfmaschine jahrein, jahraus den wasserstand regelte. Jetzt sieht man hier nur noch einen Elektrizitätskasten stehen.

Und Gedichte! Ja, Gedichte müssen auch geschrieben werden!…Jacob Bouwhuis…den frag' ich. Er schrieb damals als Jac.G.B. über Breewar und den Workumer See. Seinen Geburtsort. Ebenso der meiner Schwiegermutter, die mit ihrer Familie in einem Häuschen bei dem Dampfpumpwerk wohnte. Die Teernstras und die Feenstras mit Ihren Kindern und Enkelkindern. Diese menschen gehören dazu. Menschen, die sich verbunden fühlen mit Breewar. Diese "Markikkerts" (Seefröschen) können mir ihre Geschichte erzählen. Sie können die Quelle sein für meine künstlerischen Ausschweifungen. Gewöhnliche Menschen. Sie sind die Hauptpersonen in www.breewar.nl.

Im August habe ich meine Scwiegermutter Marie Visser-Muller befragt. Sie war 20 Jahre alt. Als sie in 1943 heiratete und damit den Workumer See und die Armut hinter sich liess. Sie kann zurückblicken und von der Vergangenheit erzählen.

Anschliessend bin ich zu Jitte Feenstra gegangen. Gut 50 Jahre alt. Geboren und aufgewachsen im "Mar". Er wohnt dicht neben Breewar und es bedarf einiger Pronken und Brinkhorsten ( niederl. Minister) um ihn hier vertreiben zu können.

Als Wörtführer der jungen Generation treten Anna und Matteke auf. Wollen sie hier jemals fort?

Mitte Juni 2002 beschliesse ich das Projekt mit Theateraktivitäten. Ein "Froschkonzert" bildet das Finale. An einem schönen schwülen Abend im letzten Frühjahr, habe ich die Frösche auf Band aufgenommen. Die Gruppe "Skarl"mit dem Gitaristen Philippus (von Jitte) Feenstra, schrieb ein Musikstück mit diesen Fröschen in der Hauptrolle. Jeden Tag mache ich drei Fotos von einem festen Standort aus. Sie werden als Dekor für einen Vortrag über drei Jahreszeiten dienen. Indem ich sie hintereinander projeziere, entsteht ein Kurzfilm über ein Dreiviertel Jahr Breewar.

So denke ich zur zeit über mein Prjekt. Aber das kann sich noch ändern. Denn auf meiner Spurensuche durch die Archive, sind mir überraschende Dinge begegnet.

Ich will versuchen Sie wöchentlich über die Pläne, neue Zeichnungen, Bilder und Gedichten zu informieren. Auf diesre Weise können Sie Schritt für chritt verfolgen was schliesslich im Juni 2002 an Kunst und Theater zu sehen sein wird.